Tiefer als jede Biographie, ja vielleicht tiefer als manches Selbstbekenntnis läßt uns dieses wunderbare Werk in Alltag und Feiertag von Roseggers Seele blicken. Von der ersten zeile der Aufzeichnungen an, die ein junger Mann zu Weihnachten 1869 im einsamen Schulhaus von Winkelsteg findet, identifiziert man den Dichter mit seinem Waldschulmeister. Hat er nicht selbst eine Schule gebaut und sie den Bergbauernkindern seiner Waldheimat geschenkt? Hat er nicht selbst - in Mürzzuschlag - ein Kirchlein auf dem Berge auf seine Kosten errichten lassen? Hat er nicht zeitlebens kleine und große Kinder in Lebensweisheit unterrichtet? - Nur die Entfremdung zwischen sich und den Menschen, die blieb Rosegger erspart, wie denn sein Leben und Wirken ohne die Schatten des Tragischen verlief, noch heute Segen über Segen verbreitend.

Das Buch liest sich fast wie eine Entwicklungsgeschichte der historischen Menschheit, von den Zeiten dumpfen Dahinlebens und -werkens bis zu den Anfängen der Zivilisation mit ihren Vorzügen und Nachteilen. Die Sonne Roseggerscher Gedanken wärmt uns auf jeder Seite, und man weiß beglückt, daß man in einem unsterblichen Werk liest. Denn wie könnte das jemals veralten, was mitten aus dem Herzen eines so reinen Menschen floß?

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Buch in gutem Zustand, nur der Schutzumschlag hat Gebrauchsspuren.